YOGA – Fachinformation
Transzendentale Meditation und Autogenes Training
Autogenes Training und Transzendentale Meditation sind zwei Methoden, die auf dem Yoga basieren – bzw. sich davon ableiten – und die im Westen weit verbreitet sind.
Vor rund 70 Jahren entwickelte der deutsche Arzt I.H. Schultz das Autogene Training aus einer Yogaübung „Savasana“. Dabei liegt der Übende flach auf dem Boden und entspannt in einer bestimmten Reihenfolge Körper und Geist. Schultz „verwestlichte“ diese Übung, indem er daraus seine konzentrative Selbstentspannung mit fixen Formeln schuf, die in einen hypnoiden Zustand führen. Von den yogischen Wurzeln hat Schultz das Autogene Training abgekappt, was den Vorteil hat, dass es auf diese Weise auch skeptischen Menschen, denen östliche spirituelle Traditionen zu fremd wären, zugänglich gemacht werden konnte. Andererseits aber verzichtet diese Methode dadurch auf eine zusätzliche Dimension, sie kann – und will – nie mehr als eine Entspannungstechnik sein, die in der Oberstufe allerdings versucht einen zusätzlichen spirituellen Aspekt einzuführen.
Ebenso wie das Autogene Training stammt auch die Transzendentale Meditation aus dem Yoga. Im Gegensatz zum AT ist die Yoga-Wurzel in der Transzendentalen Meditation aber lebendig. Auch die TM kann durchaus als „Entspannungstechnik“ verstanden werden. Letztes Ziel dieses „Zur-Ruhe-bringens“ ist es, dem Geist zu ermöglichen, in völliger Ruhe sich selbst bewusst zu werden und in einen Zustand der Transzendenz einzugehen, der als überaus angenehm beschrieben wird. Die Entwicklung höherer Bewusstseinszustände wird im Yoga als Erleuchtung bezeichnet. Es bedeutet die Integration zwischen dem absoluten Zustand reinen Bewusstseins und den relativen Bewusstseinszuständen des Wachens, Träumens und Schlafens. Yoga ist ein sehr praktisches Wissen; es beinhaltet Techniken, die uns auf die Belastungen unseres Alltags vorbereiten und ermöglicht uns damit ein ausgeglichenes, harmonisches und gesundes Leben.
Vergleichsuntersuchungen zwischen AT und TM ergaben ähnliche Kurzzeitentspannungseffekte; bei den Langzeiteffekten stand die Persönlichkeitsentwicklung der TM-Technik im Vordergrund (Ch. Kniffki, Diplomarbeit, Psychologisches Institut, Universität Göttingen, 1975).